Insomnie (Schlaflosigkeit):
Die Insomnie ist eine Schlafstörung, bei die Betroffenen mehr als dreimal in der Woche Schwierigkeiten beim Ein- oder Durchschlafen haben, sehr früh erwachen und nicht wieder einschlafen können. Die Symptome können dabei einzeln oder in Kombination auftreten und führen zu Beschwerden am Tag, wie z. B. Müdigkeit, Antriebsarmut, Konzentrations- oder Gedächtnisproblemen sowie Gereiztheit oder Unzufriedenheit.
Wenn die Beschwerden weniger als drei Monate anhalten, sprechen Ärzte von einer Kurzzeitinsomnie. Bestehen die Symptome länger als drei Monate oder treten über Jahre wiederkehrend auf, handelt es sich um eine Langzeit- bzw. chronische Insomnie. Typisch für die chronische Insomnie sind ständige Sorgen über den Schlafmangel und seine Auswirkungen auf das Leben. Betroffene entwickeln auch dysfunktionale, sprich schlafstörende Verhaltensweisen – d.h., sie bleiben zu lange im Bett, meiden soziale Kontakte und/oder neigen zu negativen Einstellungen und Gedanken.
Hypersomnie (Schlafsucht):
Bei der Hypersomnie, der zweiten großen Gruppe von Schlafproblemen, drücken sich die Beschwerden in Form von übermäßig langem Nachtschlaf bei erschwerter Erweckbarkeit aus. Die Betroffenen leiden trotzdem an einer exzessiven Tagesschläfrigkeit bei vermindertem Reizverhalten. Diese äußert sich in einem ausgeprägten Einschlafdrang und unerwünschtem Einschlafen gerade bei monotonen Tätigkeiten, wie Fernsehen, Lesen oder Autofahren. Menschen, die an Hypersomnie leiden, reagieren zudem verzögert oder gar nicht auf äußere Reize, wie beispielsweise Geräusche oder Licht.
Die einer Hypersomnie zugrunde liegenden Erkrankungen können im Schlaflabor diagnostiziert werden. Hierzu gehört neben dem Restless-Legs-Syndrom (RLS) und der Narkolepsie das Schlaf-Apnoe-Syndrom als häufigste Ursache einer Hypersomnie.
Schlafapnoe-Syndrom:
Beim obstruktiven Schlaf-Apnoe-Syndrom kollabieren die oberen Atemwege im Schlaf und versperren der Luft den Weg in die Lungen (lateinisch obstructio = Verschluss, Einengung), was eine Atempause (griechisch = apnoe) zur Folge hat. Menschen mit obstruktiver Schlafapnoe schnarchen aufgrund der Enge der Atemwege, sodass andere die Atempause durch das fehlende Schnarchen als Atemaussetzer wahrnehmen. Die Atempausen können teilweise viele Sekunden (30 und mehr) andauern, was zum Abfall der Sauerstoffsättigung im Blut führt. Das Gehirn wird dadurch alarmiert und reißt den Körper aus dem Tiefschlaf. Der Weckmechanismus führt zur Ausschüttung von Stresshormonen (Adrenalin), wodurch das Herz kräftiger pumpt, und der Blutdruck steigt.
Bei einem schweren Schlaf-Apnoe-Syndrom können 30 und mehr Apnoen pro Stunde auftreten, was einen enormen Stress für das Herz-Kreislauf-System darstellt. Das Risiko für Bluthochdruck, Herzinfarkt, Schlaganfall und Herzrhythmusstörungen steigt. Zwar werden die Weckreaktionen häufig nicht selbst wahrgenommen, durch den fehlenden Tiefschlaf ist der Schlaf aber wenig erholsam. Am Folgetag sind die Betroffenen müde und schlafen schnell bei monotonen Tätigkeiten (Autofahren!) ein.