Weißes und braunes Fettgewebe

Abnehmen – mit dem richtigen Fett?

Körperfett ist wichtig: Es hält den Körper warm und schützt die Organe und Gelenke. Zu viel davon kann jedoch gefährlich sein, insbesondere wenn es sich um weißes Fettgewebe handelt. Das speichert Energie und kann starkes Übergewicht verursachen – ein Risikofaktor für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes mellitus Typ 2 sowie weitere Zivilisationskrankheiten. Im Kampf gegen überschüssige Kalorien wird derzeit eine Wunderwaffe/ein Wundermittel erforscht: Braunes Fettgewebe, das als gesundheitsfördernd gilt. Im Gegensatz zu weißem Fettgewebe verbrennt es Energie, anstatt sie zu speichern. Wie lässt sich günstiges braunes Fettgewebe im Körper gegen Übergewicht aktivieren – und welche Erfolgsaussichten bietet die neue Methode? Hier ein Überblick:

Im menschlichen Organismus gibt es zwei grundsätzlich unterschiedliche Arten von Fettgeweben, sogenanntes weißes und braunes Fettgewebe.

Weißes Fettgewebe: Energiespeicher mit Risikofaktor

Das weiße Fettgewebe befindet sich vor allem unter der Haut (subkutan) und im Bauchraum (viszeral). Es dient als mechanischer Schutz und vor allem als effizienter Energiespeicher. Was in früheren Zeiten überlebensnotwendig war, kann durch die Überernährung unserer Zeit jedoch zu ernsthaften gesundheitlichen Problemen führen:

Überschüssige Nahrungsenergie wird im weißen Fettgewebe gespeichert und kann bis zu 50 % des Gesamt-Körpergewichtes ausmachen. Vor allem das viszerale Fettgewebe ist ein hormonell hochaktives Organ, das mittels unterschiedlicher Botenstoffe – fachsprachlich Adipokine genannt – ungünstige Auswirkungen auf den Stoffwechsel, den Blutdruck sowie das Gefäß- und Immunsystem entfalten kann. Je mehr weißes Fettgewebe vorhanden ist, desto mehr Adipokine werden ausgeschüttet. Mögliche Folgen sind Diabetes mellitus Typ 2, Bluthochdruck, Gefäßverkalkungen (Arteriosklerose) und eine geschwächte Immunabwehr.

Mit speziellen Körperanalysewaagen können wir den Anteil des viszeralen Fettgewebes am Gesamtkörpergewicht gut abschätzen. Subkutanes Fettgewebe hat dagegen geringere negative Auswirkungen auf die Gesundheit.

Braunes Fettgewebe: Kraftwerk gegen überschüssige Pfunde

Braunes Fettgewebe verteilt sich bei erwachsenen Menschen an den Schultern, im Nacken und entlang der Wirbelsäule. Es ist mit sehr vielen sogenannten Mitochondrien ausgestattet, die diesem Gewebe die typische Farbe verleihen. Mitochondrien sind die Kraftwerke jeder Körperzelle. Im braunen Fettgewebe können sie chemische Energie unmittelbar in Wärme verwandeln und dienen damit als „Körperheizung“.

Das Messen des braunen Fettgewebes ist sehr aufwändig: Es kann nur nach längerer Kälte-Exposition mittels Positronen-Emissionstomografie (PET) abgeschätzt werden. Sein Anteil wird zwischen wenigen Gramm und bis zu 1,5 Prozent des Körpergewichtes angegeben. Der Anteil sinkt mit zunehmendem Alter, steigendem Body-Mass-Index (BMI), der Einnahme von Beta-Blockern und höheren Außentemperaturen.

Ganz cool zu weniger Körpergewicht?

Dem gegenüber aktivieren niedrige Umgebungstemperaturen das braune Fettgewebe. Durch das Verbrennen von Energie wird das weiße Fettgewebe quasi eingeschmolzen oder sogar in „beiges“, also günstiges Fettgewebe, umgewandelt („browning“). Grundsätzlich scheinen Menschen mit viel aktivem, braunem Fettgewebe vor Übergewicht geschützt zu sein, während übergewichtige Menschen durch eine adäquate Aktivierung des braunen Fettgewebes prinzipiell abnehmen können.

Die Zukunft des „Energiewandels“

Dass eine regelmäßige, milde Kälteexposition zu einer nachhaltigen Gewichtsreduktion beitragen kann, ist schon allein aus praktischen Gründen unrealistisch. Derzeit werden mit Adrenalin verwandte Wirkstoffe – sogenannte Sympathikomimetika – zur pharmakologischen Aktivierung des braunen Fettgewebes getestet. Ihr breiter, klinischer Einsatz scheiterte bislang aber an zu starken Nebenwirkungen. Weitere, besser verträgliche Substanzen werden derzeit erforscht. Bis dahin unterstützen wir Sie mit maßgeschneiderten Lebensstilmaßnahmen, die eine ausgewogene Ernährung und ausreichend Bewegung berücksichtigen, um das Risiko für Übergewicht und mögliche Folgeerkrankungen zu reduzieren.

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